Straßenmusikfestival läutet den Frühling ein

Doch aus der für 2020 geplanten Erstauflage wurde auf Grund der Corona-Pandemie nichts, erst 2022 konnte das erste Straßenmusikfestival in einer kleineren Variante stattfinden. Los geht es am Samstag, 4. Mai, mit dem Contest für Jugend- und Schülerbands auf der Bühne am Schillerplatz. Sechs junge Musikformationen haben sich angemeldet, die ab 11.30 Uhr um die Gunst der Besucher spielen. Die besten Bands werden per Publikums-Voting ins Finale gewählt. Durchs Programm führt der ERF-Moderator Julian Schaubelt. Das Finale ist für 16 Uhr angesetzt. In diesem wählt eine Jury aus Fachleuten und Musikbegeisterten drei Siegerbands aufs Treppchen. Im Anschluss an den Contest wird auf der Bühne am Schillerplatz noch eine Band der Wetzlarer Musikschule Lahn-Dill für den gebührenden Abschluss des ersten Festivaltages sorgen. Die Musikschule unterstützt den Contest, in dem sie Equipment zur Verfügung stellt.

Am Samstag wird noch mehr geboten: Ab 11 Uhr werden Solo-Musiker und Ensembles am Eisenmarkt für Unterhaltung sorgen. Um 12 Uhr ist außerdem ein Platzkonzert vom Holz- und Blechblasorchester „Jetzt oder Nie“ auf dem Domplatz zu hören. Die Bigband der Wetzlarer Musikschule Lahn-Dill wird mit 35 Bläserinnen und Bläsern auf der Bühne am Domplatz ihr Können zeigen.

Am Sonntag, 5. Mai startet das 3. Straßenmusikfestival um 13 Uhr mit der Vorstellung aller auftretenden Künstler am Domplatz durch Moderator Julian Schnaubelt. Die Formationen spielen dann an sieben Orten in der Altstadt um die Gunst der Zuhörer, in der Hoffnung, von diesen ins Finale gewählt zu werden. Die Spielorte sind Domplatz, Krämerstraße, Eisenmarkt, Hofstatt, Zuckergasse, Schillerplatz und Lahnstraße/Erbsengasse. Von 13 bis 18 Uhr öffnet außerdem der Handel in der Kernstadt zum ersten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres seine Türen.

Seit der Erstauflage 2022 ist die Veranstaltung stark gewachsen: 2022 gingen insgesamt elf Künstlerformationen an den Start, beim zweiten Straßenmusikfestival präsentierten sich am Samstag fünf Bands, am Sonntag 14. „In diesem Jahr sind es am Samstag sechs Bands, am Sonntag 21. Außerdem haben wir noch zwei Musiker auf einer Nachrückerliste“, berichtet Bernd Butz von der ausrichtenden Agentur Bernd Butz Promotion über die bisherige Entwicklung der Veranstaltung. Zum Festival haben sich 21 Künstler-Formationen angemeldet, die jeweils zwei Sets mit maximal 30 Minuten Länge spielen. Alle Auftretenden müssen ohne große technische Unterstützung auskommen, da an den Spielorten nur ein 230-Volt-Anschluss zur Verfügung steht. An allen Spielorten findet ein Voting durch das Publikum statt. Die Künstler/Bands mit den durchschnittlich meisten Voting-Stimmen treten im Finale gegeneinander an. Im Finale kürt eine Jury aus Fachleuten und Musikbegeisterten die Gewinner, auf die attraktive Preise warten. Der 1. Preis ist mit 500 Euro dotiert, außerdem gibt es eine professionelle Aufnahme eines Songs im Tonstudio des ERF, der das Festival ebenfalls unterstützt. Darüber hinaus erhalten alle antretenden Künstler eine Startprämie von 150 Euro.

Die teilnehmenden Musiker/innen sind teils so begeistert, dass einige von ihnen zum wiederholten Male dabei sind. So auch „Die Liedergärtner“ aus Solms, die bereits zum zweiten Mal mit ihrer Kindermusik antreten und 2023 den dritten Platz belegt haben. „Wir finden es toll, dass beim Straßenmusikfestival so viele verschiedene Künstler zusammenkommen“, freut sich „Liedergärtnerin“ Sabine Kästner auf die nächste Runde. „Noch besser gefällt uns daran, dass so viele Musiker in einer so schönen und kulturgeprägten Stadt eine offizielle Plattform bekommen und spielen dürfen“.

Auch der Gießener Musiker Constantin Pukownick ist zum wiederholten Mal dabei. Beim ersten Mal war er noch mit Band vertreten, danach im Duo. 2024 tritt er mit seinem Projekt „Fogel F“ solo an. „Für Musiker ist die Teilnahme ein toller Anreiz“, findet er. Das Startgeld sorge dafür, dass man keine Kosten habe und es „sehen einen wirklich viele Leute den Tag über“. Und, aus Künstlersicht noch besser: „Die Menschen haben wirklich Lust, zuzuhören“. Wenn man es dann als Künstler schaffe, zu überzeugen und mitzureißen, dann habe man gute Chancen, es auf die große Bühne zu schaffen und auf einen der Preise. Aber auch ohne Preis sei es toll, so viele Menschen zu erreichen.

Abgerundet wird das 3. Straßenmusikfestival in Wetzlar durch eine Reihe hochkarätiger Aktionskünstler und Walking Acts. Für staunende Blicke wird „Jochen, der Elefant“ sorgen. Bei dem fahrradfahrenden Jochen handelt es sich um eine ferngesteuerte Mimikpuppe, die sprechen und mit dem Publikum interagieren kann. Für musikalische Klänge sorgt die „Wolke, die Tuba spielt“. Der Weg hin zum Spiel ist oftmals amüsant. Für Kulturbegeisterte kommt Mozarts Singspiel „Die Zauberflöte“ auf die Bühne. Allerdings auf eine sehr kleine Bühne, denn es handelt sich bei der Darbietung um ein Marionettentheater in Miniaturausgabe. Größer wird es beim Stelzentheater: Hier erwachen bunte Figuren zum Leben: Groß, ausdrucksstark, fantastisch, ironisch oder heiter, mal kunterbunt und gut gelaunt, mal witzig, frech und artistisch.

Informativ wird es auf der Standfläche des Technischen Hilfswerkes Ortsverband Wetzlar (THW). Die Helfer des THW zeigen ihre technische Ausrüstung, die bei einem Katastrophenfall eingesetzt werden. Ob Bergungszug, Wasserschaden-Pumpengruppe oder E-Zug (Elektroversorgung), alles kann von den Besuchern in Augenschein genommen werden. Darüber hinaus gibt es weitere Aktionen zum Ausprobieren für Groß und Klein und im Info-Pavillon kann man sich über die Arbeit des Technischen Hilfswerkes informieren. Das THW-Aktions-Areal befindet sich in der südlichen Bahnhofstraße zwischen Buderusplatz und Eduard-Kaiser-Straße.

Ferner werden Verkaufsstände in der Altstadt, an der Hospitalkirche und in der Bahnhofstraße das Angebot des Wochenendes mit einer Auswahl an Schmuck, Bekleidung, Taschen, Süßwaren, Heimtextilien und Gastronomie abrunden.

„Unser Ziel, im Frühjahr eine Veranstaltung auf hohem Niveau zu etablieren, die sowohl einer jüngeren Zielgruppe gerecht wird, als auch die ,Best Ager“ im Fokus behält, ist uns mit dem Straßenmusikfestival gelungen“, zeigt sich Stadtmarketing-Geschäftsführer Rainer Dietrich zufrieden mit der bisherigen Entwicklung. „Wir sind mit der Veranstaltung auf einem guten Weg“.