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Im Corona-Jahr 2021 entstand im Freundeskreis rund um den Wetzlarer Eventmanager, Sänger und Entertainer Dirk Daniels eine wahre Schnapsidee: Wetzlar braucht eine eigene Destille! Die Meisten hätten diese Idee wohl schnell wieder verworfen, nicht so Dirk Daniels. Er ließ sie reifen, mietete Räume am Fischmarkt in der Altstadt an, die liebevoll saniert und renoviert wurden. Im Wetzlarer Koch Steffen Weller, der seit vielen Jahren in der Lebensmittelbranche als Produktentwickler tätig ist, fand er den passenden Partner. Seit Dezember 2023 ist die Dom Destille offiziell immer samstags für den Verkauf geöffnet. Die Berufe der beiden ergänzen sich direkt, denn die Dom Destille ist weniger Ladengeschäft als Eventlocation.
Dirk Daniels und Steffen Weller in ihrer Dom Destille.
Dirk Daniels und Steffen Weller in ihrer Dom Destille. © LademannMedia
Die Destillieranlage aus dem Hause Arnold Holstein
Die Destillieranlage aus dem Hause Arnold Holstein gehört zu den Besten am Markt © LademannMedia

Leben drin ist am Fischmarkt 3 dadurch häufiger, denn die Räume werden vor allem für Veranstaltungen genutzt und auch vermietet. In dem modern und geschmackvoll ausgestalteten Raum, der neben der auffälligen und schon von Weitem gut sichtbaren kupferfarbenen Destillationsanlage eine Bar, Verkaufsregale mit den schicken Produkten und einen großen hölzernen Konferenztisch enthält, finden Seminare, Tagungen und Firmenevents statt. Doch man kann den Raum nicht nur einfach für sein eigenes Event buchen. Dirk Daniels und Steffen Weller bieten hier auch ganz besondere Events für Firmen und Vereinsgruppierungen an: Man kann hier seine eigene Gin-Kreation erstellen, eine Edition, die ganz exklusiv ist und die eben kein anderer so hat. Wer aufmerksam durch Wetzlar geht, weiß, dass die Dom Destille schon lange vor der Eröffnung eine entsprechende Marke am Start hatte: Der Kräuterlikör Stil.Vol, den der Wetzlarer Handwerkerzusammenschluss Stil.Fabrik zum Gallusmarkt unter die Leute gebracht hatte, stammt vom Fischmarkt.

Zwei der leckeren Produkte: Der Likör Onyx und der DOM Dry Gin
Zwei der leckeren Produkte: Der Zartbitter-Meersalz-Likör Onyx und der DOM Dry Gin. © LademannMedia

Hier liegt der Knackpunkt des Konzeptes: Handverlesene Liköre und Gins sollen es sein, die es so nur einmal am Markt gibt statt Massenallerlei. Fit gemacht und ausgebildet wurden die beiden Nebenberufs-Destillateure von einem renommierten Brennmeister. Und so gibt es – neben diversen Firmen- und Vereinseigenkreationen – derzeit sieben eigene Produkte, die sich in ihrer Optik deutlich voneinander unterscheiden. „Das war unser Ziel“, sagt Steffen Weller, „wir wollten kein Label kreieren, unter dessen Namen es dann einen Kräuterlikör, einen Himbeergeist, einen Gin und so weiter gibt, sondern eben einzelne Produkte, die für sich stehen“. So hat jede Spirituose ein eigenes Etikett mit einem eigenen Schriftzug bekommen, gestaltet von einem befreundeten Typografiker. Dazu kommen erlesene Flaschen und Flaschenstopfen, die sich nach dem Trinken als dekorative Vase weiternutzen lassen.

Ruby - Himbeergeist aus der Dom Destille
Ruby - Himbeergeist aus der Dom Destille © LademannMedia

Neben dem DOM Dry Gin mit erlesenen Botanicals sind da etwa der Kräuterlikör Krauts und der Himbeergeist Ruby. Doch das war den beiden kreativen Machern noch nicht genug. Völlig neue Kreationen sollten her, edle Liköre mit einem ganz eigenen Aroma und einem entsprechend eigenen USP. „Wir wollten was machen, was noch keiner gemacht hat“, so die beiden Köpfe der GmbH. Gelungen ist das vor allem beim Onyx, einem Zartbitter-Meersalz-Likör auf Gin-Basis. „Der Onyx ist ein Digestif, irgendwo zwischen Averna und Baileys“, erklärt Weller. Schmeckt nur deutlich besser, findet die Redaktion. Beim Test steigen zunächst zarte Karamellnoten auf, gefolgt von Kaffee und schließlich dem Aroma von Zartbitterschokolade und der leichten Schärfe durch das Meersalz. Mit dem Bellgini auf Pfirsichbasis wurde ein Sommerdrink kreiert, der gemischt dem Aperol Spritz Konkurrenz macht.

Kein Gin ohne die richtigen Botanicals
Kein Gin ohne die richtigen Botanicals © LademannMedia

Beim Krauts, einem Mazerat aus verschiedenen Wurzeln und Kräutern, bemerkt man schon auf den ersten Schluck die deutliche Thymiannote, im Abgang folgt recht dominant die heilsame Süße von Kamillenblüten. Welche und wie viele Kräuter und Wurzeln der Krauts enthält, wollen Daniels und Weller nicht verraten, schließlich haben sie die Rezepte gemeinsam mit einem renommierten Brennmeister entwickelt. Dirk Daniels lächelt, als er sagt: „Es ist wie beim Kochen. Wenn das Rezept stimmt und der Koch nicht ganz miserabel ist, kann nicht viel schiefgehen“. Die Beiden setzen vor allem auf natürliche Zutaten, auf Farbstoffe und Zucker wird dort, wo es nicht absolut nötig ist, verzichtet. „Beim Himbeergeist braucht man keinen extra Zucker“, sagt Dirk Daniels. Steffen Weller ist es wichtig, noch zu betonen, dass in der Destille kein Schnaps gebrannt wird – „das sind zwei verschiedene Lizenzen. Wir destillieren nur“. Was beide eint: Sie wollen keine halben Sachen und wirklich gute, außergewöhnliche Produkte. „Wir machen das beide nebenberuflich, quasi als Hobby“, betont Dirk Daniels, „wir müssen nichts, wir können uns daher voll und ganz auf die Produkte konzentrieren“. Deswegen arbeiten sie auch nur mit den besten Zutaten und bestem Gerät: In der Destille steht eine Destillieranlage der Firma Arnold Holstein vom Bodensee – der Weltmarktführer auf diesem Gebiet.

Kontakt und Infos:

Probieren und erwerben kann man die Leckereien aktuell immer samstags zwischen 10 und 15 Uhr in der Dom Destille am Fischmarkt 3. Webseite und Onlineshop sind derzeit unter dom-destille.de noch im Aufbau. Dort kann man aber bereits Seminare, Events und Tastings buchen. Auf Facebook kann man bereits die Aktivitäten der Destille und ihrer Inhaber verfolgen. 

Kontakt: 06441- 671310, E-Mail: infodom-destillede

Infokasten: Was macht ein Destillateur?

Destillateure und Destillateurinnen produzieren hochwertige Spirituosen beispielsweise aus Früchten, Kräutern und Agraralkohol. Sie erzeugen Essenzen, Sirupe und ätherische Öle oder mischen hoch- prozentigen Alkohol, Aromastoffe, Zucker und Wasser nach Rezept zu Likör, Weinbrand oder Rum. Dabei bedienen und überwachen sie automatisierte Produktionseinrichtungen. Um die Qualität der Produkte zu gewährleisten, bestimmen sie den Alkohol- und Extraktgehalt, Säure und Dichte und kontrollieren Aussehen, Geruch und Geschmack der Erzeugnisse. Sie halten die Hygienevorschriften ein und reinigen bzw. desinfizieren ihre Maschinen, Behälter, Filter, Rohrleitungssysteme und Räume regelmäßig. Zudem füllen sie die fertigen Spirituosen ab, lagern und vermarkten diese. Die Destillation ist ein chemisches Verfahren und bezeichnet die Trennung meist flüssiger Stoffe durch Verdampfung und anschließende Wiederverflüssigung.