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Die Stadt Wetzlar besteht aus der Kernstadt und acht Stadtteilen, die 1979 eingemeindet wurden. Die Kernstadt setzt sich ihrerseits aus mehreren Stadtbezirken zusammen. Jeder Stadtbezirk hat seine eigene wechselvolle Geschichte und seinen eigenen Charakter.
Die Stadt Wetzlar mit Dom und Lahnbrücke
Die Stadt Wetzlar mit Dom und Lahnbrücke © Fotofreunde Wetzlar

Altstadt

Die Altstadt der Stadt Wetzlar von oben
Das Fachwerk der Altstadt

Noch heute ist die Altstadt deutlich von der sie umgebenden Bebauung zu unterscheiden. Die Altstadt zieht sich über den Domhügel hinunter bis zum Mühlgraben und zur Lahn. Den einstigen Verlauf der Stadtmauer markiert heute ein attraktiver Grüngürtel. Am Mühlgraben, im Rosengärtchen, in der Avignonanlage und am Wetzbach sind noch Teile der mittelalterlichen Stadtbefestigung erhalten. Innerhalb der einstigen Stadtmauer folgen eng bebaute Straßen malerischen Häuserzeilen, führen über Marktplätze, die seit dem 13. Jahrhundert überlieferte Namen tragen. Zahlreiche Stadtbrände und die Baumaßnahmen der Reichskammergerichtszeit haben das Aussehen der Altstadt verändert, die die wechselvolle Geschichte Wetzlars widerspiegelt.
 
Das heutige Bild der Altstadt ist durch eine Vielzahl von Sanierungsmaßnahmen geprägt, welche dem Stadtbezirk das typische Flair verleihen. In der Altstadt findet man kleine exklusive Geschäfte ebenso wie Cafés und Restaurants. Wer durch die Fußgängerzone schlendert, trifft nicht nur auf Shopping- und Einkehrmöglichkeiten, sondern erhält fast nebenbei einen Eindruck von der Geschichte Wetzlars. Alte, malerische Plätze und gepflegte Parkanlagen rund um die Altstadt und laden zum Verweilen ein. Dank intensiven Denkmalschutzes können viele Baudenkmäler besichtigt werden. Mächtig erhebt sich der Wetzlarer Dom über die Altstadt, ein Blickfang bis weit bis ins Lahntal hinein.

Neustadt

Die Wetzlarer Hospitalkirche
Über die 1288 erstmals erwähnte Lahnbrücke gelangt man in die Wetzlarer Vorstadt. Zu ihr zählte einst sowohl die heutige Neustadt als auch die Langgasse. Beide waren im Mittelalter durch eigene Vorstadtmauern und Türme geschützt. Die Vorstadt war landwirtschaftlich geprägt, hier lebten zahlreiche Fischer, Gärtner und Bauern. 1262 wird das Wetzlarer Hospital in der Langgasse zum ersten Mal erwähnt. Aufgrund der reichen Erstausstattung geht man davon aus, dass eine wohlhabende Stifterfamilie und später weitere Stifter Bau und Erhalt des Hospitals finanzierten, das unter der Oberhoheit des Stadtrates stand. Durchreisende Pilger und vorüberkommende Bettler wurden hier ebenso versorgt wie Arme und Kranke. Heute erinnert die nach dem Abbruch der mittelalterlichen Hospitalkapelle im Jahre 1764 eingeweihte Hospitalkirche an diese soziale Einrichtung.
 
Die ehemalige Vorstadt ist heute das eigentliche Dienstleistungszentrum Wetzlars. Viele Banken und die Verwaltung von Großfirmen, wie z.B. Buderus, haben hier ihren Standort. Ebenso erfreut sich die Langgasse als Fußgängerzone großer Beliebtheit.

Hauserberg

Der Hauserberg liegt auf einer Terrasse über dem Lahntal und bietet einen wunderschönen Blick über Fluss und Tal. Dieser Bezirk dient heute vornehmlich als exklusives Wohngebiet, in dem viele Villen erbaut wurden.

Büblingshausen

Die Spilburg im Wetzlarer Stadtteil Büblingshausen
Die Spilburg im Wetzlarer Stadtteil Büblingshausen
Zu einem Stadtviertel mit ganz eigenem "Wir-Gefühl" hat sich Büblingshausen entwickelt. "Bubelingishusen" war ein mittelalterliches Dorf vor den Mauern der Stadt, das aber schon Ende des 15. Jahrhunderts von seinen Bewohnern verlassen war. Nachdem im Jahre 1914 auf der Spilburg eine Unteroffiziersschule errichtet worden war, nutzte man einen Teil der Büblingshäuser Gemarkung als Exerzierplatz, auf dem während des Ersten Weltkrieges ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet wurde. Aus dem sogenannten Ukrainer-Lager entwickelte sich in den 1920er Jahren eine Wohnsiedlung fernab der Altstadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg dehnte sich Büblingshausen erheblich aus und erhielt eine neue Schule, eine Kirche und sonstige Einrichtungen, die ein modernes Stadtviertel ausmachen.

Heute findet man in Büblingshausen unter anderem das Blankenfeld, ein modernes Wohngebiet, das in den 1990er Jahren errichtet wurde. Das Gelände der ehemaligen Spilburg-Kaserne wird heute, nach der Auflösung des Bundeswehrstandortes in Wetzlar, als Gewerbepark genutzt. Hier befinden sich neben High-Tech-Zentrum, Werbeagenturen, Unternehmen und Gastronomie verschiedene Verwaltungsein-richtungen und ein Ableger der Fachhochschule Gießen-Friedberg, die an diesem attraktiven Standort das berufsbegleitende Studium Plus anbietet.

Sturzkopf

Ein Spielplatz im Wetzlarer Stadtbezirk Sturzkopf
Ein Spielplatz im Wetzlarer Stadtteil Sturzkopf

Wie überall herrschte nach dem Zweiten Weltkrieg auch in Wetzlar Wohnungsnot. Aus diesem Grund wurde oberhalb der Stoppelberger Hohl das Baugebiet "Neue Wohnstadt am Sturzkopf" ausgewiesen. Dieses völlig neue Wohngebiet erhielt sogleich die nötige Infrastruktur und wurde seit Ende der 1950er Jahre zur Heimat für zunächst fast 5.000 Menschen. In den folgenden Jahrzehnten kamen weitere Wohngebiete und das Gewerbegebiet am Hörnsheimer Eck hinzu.

In der Nähe der Frankfurter Straße liegt das Schulzentrum mit der 1966 erbauten Goetheschule für die gymnasiale Oberstufe und den zwei berufsbildenden Schulen Theodor-Heuss- und Käthe-Kollwitz-Schule. Angrenzend befindet sich der Freizeitpark Europa mit dem Hallenbad. Wenige Jahre später wurde am Sturzkopf das Wetzlarer Kreiskrankenhaus, die Hessenklinik, eröffnet.

Noch heute wird dieser Stadtbezirk im Volksmund "Wohnstadt" genannt. Er ist ein Musterbeispiel für die großstädtische Bauweise der 1960er Jahre. Das Bild ist geprägt von dem ehemals sozialen Wohnungsbau mit vielen Wohnblocks aber auch zahlreichen Grünflächen, die das Stadtbild auflockern und den Bezirk als ein gemütliches und erholsames Wohnviertel erscheinen lassen.

Stoppelberger Hohl

Der Bezirk Stoppelberger Hohl ist in Teilen ein Baugebiet aus den 1930er Jahren und erfuhr eine Erweiterung in den 1950er Jahren. Heute findet man hier kaum Einzelhandel bzw. Dienstleistungsunter-nehmen. Der Stadtbezirk wird vornehmlich als Wohngebiet genutzt.

Nauborner Straße/Nauborn

Der Stadtbezirk Nauborner Straße umfasst den Bereich um die Landesstraße bis hin zum Stadtteil Nauborn und geht übergangslos in diesen über. Man findet hier überwiegend Wohnbebauung und Überbleibsel des Einzelhandels aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg.

Silhöfer Aue/Westend

Das Westend in der Luftansicht
Das Westend in der Luftansicht

Der heutige Bereich Westend/Silhöfer Aue hat eine junge Vergangenheit, wenngleich der Name Silhofen auf eine mittelalterliche Wetzlarer Vorstadt am Fuße das Kalsmunts zurückgeht. Im Jahre 1935 wurden über 64 ha Fläche der Steindorfer Gemarkung nach Wetzlar eingemeindet und für den Bau von Kasernen zur Verfügung gestellt. In den Gebäuden in der Silhöfer Aue hielt schließlich im Jahre 1957 die Bundeswehr Einzug. Die Kasernen wurden nach dem General und Wetzlarer Ehrenbürger Sixt von Armin benannt. Seit den 1960er Jahren entstanden im Westend Gewerbegebiete und Wohnbebauung, deren Struktur sich nach der Auflösung der Garnison im Jahre 1993 in einem grundlegenden Wandel befindet.

Auch heute ist der am Westhang des Kalsmunts gelegene Stadtbezirk als Gewerbe- und Handels-zentrum anzusehen. Man findet hier neben Einzelhandel und Unternehmen eine exklusive Wohnbebauung ebenso, wie auch eine Vielzahl an Sozialwohnungen und eine Altenwohnanlage sowie das ehemalige Bundeswehr-Casino. Außerdem ist die Silhöfer Aue Standort des Neuen Rathauses und der Firma Leitz.

An der Gestaltung der Infratruktur, der Verbesserung der Lebensverhältnisse und der interkulturellen Integration ist das Projekt "Soziale Stadt" maßgeblich beteiligt.

Der Stadtbezirk Silhöfer Aue/Westend diskutiert und artikuliert seine Anliegen durch die Stadtbezirkskonferenz, ein Pendant zu den Ortsbeiräten in den Stadtteilen, jedoch ohne offiziellen Charakter. Die Stadtbezirkskonferenzen verstehen sich als Zusammenschluss von aktiven Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden der Jugendhilfe, Wohlfahrtspflege, Vereine und Kirchen, die Anliegen aus ihrem Stadtbezirk aufgreifen und sich für eine gemeinschaftliche Lösung einsetzen.

Altenberger Straße

Der Bezirk Altenberger Straße zieht sich von der Dillbrücke bis hin nach Dalheim. Entstanden ist er in den 1920er/1930er-Jahren aus der Altenberger Siedlung, die am ehemaligen Stadtrand angesiedelt war. Das heutige Bild des Stadtbezirks ist geprägt von Wohnbebauung mit großem Anteil an sozialem Wohnungsbau.

Dalheim

Der Bezirk Dalheim ist ein großes zusammenhängendes Neubaugebiet der 1970er Jahre. Man findet hier alle Haustypen – von alt bis jung, von klein bis groß. Prägnant sind hier die großen, parkähnlichen Grünflächen, die wegen des ehemaligen Bergbaus errichtet werden mussten.

Der Stadtbezirk Dalheim diskutiert und artikuliert seine Anliegen durch die Stadtbezirkskonferenz, ein Pendant zu den Ortsbeiräten in den Stadtteilen, jedoch ohne offiziellen Charakter. Die Stadtbezirkskonferenzen verstehen sich als Zusammenschluss von aktiven Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden der Jugendhilfe, Wohlfahrtspflege, Vereine und Kirchen, die Anliegen aus ihrem Stadtbezirk aufgreifen und sich für eine gemeinschaftliche Lösung einsetzen.

Dillfeld

Der Bezirk Dillfeld, ein großes Gewerbegebiet, ist geprägt durch die Industrieanlagen der Firma Buderus. In den 1990er Jahren entstand eine neue Gewerbefläche Dillfeld, wo sich seitdem viele Unternehmen niedergelassen haben und niederlassen werden.

Niedergirmes

Ein Blick auf den Stadtbezirk Niedergirmes
Ein Blick auf den Stadtbezirk Niedergirmes © Stadt Wetzlar

Das Nachbardorf Niedergirmes wurde bereits vor 1.200 Jahren im Lorscher Codex genannt und zählt somit zu den ältesten Dörfern des heimischen Raumes. Das solmsische Bauerndorf hatte bereits im 13. Jahrhundert den Wetzlarer Siechenhof aufgenommen und pflegte schon immer enge Beziehungen zur benachbarten Reichsstadt. 1862 wurde der Wetzlarer Bahnhof auf Niedergirmeser Gemarkung errichtet, die bis vor die Tore der Altstadt und der Langgasse reichte. In Bahnhofsnähe siedelte sich vor allem die Schwerindustrie mit Hochöfen und Eisenverarbeitung an. Allmählich wuchsen Wetzlar und das Bahnhofsviertel durch die Bebauung der Bahnhofsstraße zusammen, und im Jahre 1903 wurde das Dorf Niedergirmes mit Bahnhof und Industrie in die Stadt eingemeindet.

Heute findet man in Niedergirmes Wohnbebauung jeder Art. Das ehemalige Arbeiterquartier ist der Bezirk mit der höchsten Ausländerdichte in Wetzlar. Ende 2004 wurde auch Niedergirmes in das Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" aufgenommen. Mit diesem Projekt sollen die Wohn- und Lebensverhältnisse in Niedergirmes verbessert werden. Der Stadtteil Silhöfer Aue/Westend ist ein weiteres Projektgebiet.

Der Stadtbezirk Niedergirmes diskutiert und artikuliert seine Anliegen durch die Stadtbezirkskonferenz, ein Pendant zu den Ortsbeiräten in den Stadtteilen, jedoch ohne offiziellen Charakter. Die Stadtbezirkskonferenzen verstehen sich als Zusammenschluss von aktiven Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden der Jugendhilfe, Wohlfahrtspflege, Vereine und Kirchen, die Anliegen aus ihrem Stadtbezirk aufgreifen und sich für eine gemeinschaftliche Lösung einsetzen.