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08.07.2024 - Zusammen mit Mitgliedern des Wetzlarer Friedenstreffs sowie Vertretern der katholischen und evangelischen Kirche und aus der Politik hat Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) am Montag (8. Juli) am Neuen Rathaus eine Flagge der Kampagne „Mayors for Peace“ („Bürgermeister für den Frieden“) gehisst und damit ein Zeichen gegen den Einsatz von Atomwaffen gesetzt.
Flaggenhissung Mayors for Peace
Mit Vertretern des Wetzlarer Friedenstreffs sowie der katholischen und evangelischen Kirche und aus der Politik haben Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner (M.) und Bürgermeister Andreas Viertelhausen (5.v.r.) die "Mayors for Peace"-Flagge vor dem Neuen Rathaus gehisst. © Stadt Wetzlar

„Wir leben in einer Zeit, die alles andere als friedlich ist. Es gibt nicht nur den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine, sondern auch viele andere Konflikte in der Welt, die wir nicht ausblenden dürfen. Insbesondere Putin verbreitet mit seinem Säbelrasseln, der Drohung von Atomwaffeneinsätze, Angst. Einmal auf diesen Knopf gedrückt, werden weite Teile dieser Welt nicht mehr so sein, wie sie zuvor waren. Wir hissen daher diese Flagge, um darauf hinzuweisen, welche Gefahr von Atomwaffen ausgeht und dass wir diese ächten sollten“, verdeutlichte Oberbürgermeister Wagner die Bedeutung der Aktion angesichts der aktuellen Weltlage.


Flaggenhissung Mayors for Peace
© Stadt Wetzlar

Pastoralreferent Richard Ackva (Mitglied Pax Christi und auch im Arbeitskreis Frieden im evangelischen Kirchenkreis an Lahn und Dill aktiv) wies darauf hin, dass die Zahl der atomaren Sprengköpfe laut dem „Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI)“ seit dem Ende des Kalten Krieges von rund 70.000 auf heutzutage 12.000 gesunken sei. Jedoch habe sich die Zahl der sofort einsetzbaren Atomwaffen zuletzt auf aktuell rund 4.000 Sprengköpfe erhöht. Diese Sprengköpfe werden zudem stetig modernisiert, sodass umgerechnet pro Stunde rund 12 Millionen Dollar für atomare Rüstung ausgegeben werden. Pfarrer Dr. Hartmut Sitzler (Superintendent des evangelischen Kirchenkreises an Lahn und Dill und Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) appellierte daran, „friedlich, aber mit Entschlossenheit dafür einzutreten, dass es auch ein anderes Zusammenleben gibt, als ein kriegerisches“.

Gegründet 1982 im japanischen Hiroshima, gehören „Mayors for Peace“ mittlerweile mehr als 8.300 Städte in 166 Ländern und Regionen an. Die Stadt Wetzlar ist dem Netzwerk im April 2018 beigetreten. Seitdem wird jedes Jahr am 8. Juli – an diesem Tag stellte 1996 der Internationale Gerichtshof in seinem Gutachten klar, dass die Androhung und der Einsatz von Atomwaffen völkerrechtswidrig ist - die Friedensflagge, ein Geschenk des Wetzlarer Friedenstreffs an die Stadt, am Neuen Rathaus gehisst.